Protestaktion "Aufkreuzen" statt "Aufgeben" - 28.05.2022 in Evendorf
Pressemitteilung der BI Region Egestorf
Deutliche Zeichen des Protestes gegen den Neubau einer Bahntrasse entlang der A7 gab es jetzt in Evendorf. Rund 400 Bürger und zahlreiche Mitglieder der gut vernetzten Bürgerinitiativen entlang der A7 forderten die konsequente Umsetzung des Beschlusses für den Ausbau der Bestandsstrecken, das sogenannte „Alpha-E“.
Diese Einigung im Dialogforum Schiene Nord aus dem Jahr 2015, keine neue Bahntrasse entlang der A7 zu bauen, war seinerzeit ein mühsam gefundener Konsens, er wird von breiten Teilen der Bevölkerung in der Region mitgetragen. Doch die Deutsche Bahn scheint das alles zu ignorieren und mit ihrem Projekt „Deutschlandtakt“ stattdessen nun eine Neubautrasse entlang der A7 zu favorisieren. Durch einen Neubau der Bahnstrecke sollen dann Züge mit bis zu 300km/h Höchstgeschwindigkeit fahren können, um somit eine Zeitersparnis von circa elf Minuten zwischen den Metropolen Hamburg und Hannover zu erreichen. Die Aufkündigung wäre ein massiver Vertrauensverlust und künftige Bürgerbeteiligungsverfahren wären nicht mehr durchführbar.
„Diese Neubautrasse brauchen wir hier nicht, und wir werden sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern“, so der Tenor der Teilnehmer an der Protestaktion, zu der die Bürgerinitiative Region Egestorf, die von zahlreichen Kommunalpolitikern aus dem Landkreis Harburg und dem Heidekreis unterstützt wurde, am Samstag aufgerufen hatte.
Für die Region bringe diese „A7-Variante“ keinerlei Vorteile. Zerstörung landwirtschaftlicher Flächen und Naturschutzgebiete, zusätzlicher Lärm, Flächenversiegelungen, Grundstückspreisverfall bis hin zu eventuellen Zwangsenteignungen.
Zum geplanten Trassenverlauf einer Neubautrasse gibt es im Landkreis Heidekreis bereits konkretere Ansätze. Für den Landkreis Harburg fehlt bisher eine genaue Transparenz für die mögliche Trassenführung.
Diese soll bis zum 31. Mai bekanntgegeben werden.
Dann wird der „Zerstörungswahn“ der geplanten Trassenführung durch die Landschaft deutlich sichtbar. Besorgniserregend ist aus Sicht der Kommunen im Landkreis Harburg auch das sehr unterschiedliche Vorgehen der Deutschen Bahn bei der Information zu den Streckenführungen.
Stillschweigen ist nicht das Motto der Bürgerinitiativen entlang der A7. Die Bürgerinitiative Region Egestorf machte den Auftakt zu einer umfangreichen Protestaktion unter dem Motto „Aufkreuzen statt Aufgeben“ gegen eine Neubaustrecke. Dabei wurden an markanten Stellen des möglichen Trassenverlaufs der „A7-Trasse“ große Holzkreuze aufgestellt. „Damit soll der geplante Streckenverlauf in der Landschaft symbolisiert werden“, teilte Christian Sauer, Egestorfs Gemeindebürgermeister und Sprecher der BI, mit. Diese neue Strecke hätte massive Auswirkungen auf den Landkreis Harburg. Sowohl auf Natur und Landschaft, als auch auf die Orte: Evendorf würde, werden die bisher bekannt gewordenen Pläne umgesetzt, durchtrennt.
Die Bürgerinitiativen entlang der A7 fordern ein transparentes Verfahren der Bahn und die weitere Umsetzung der vereinbarten „Alpha-E“-Variante. „Diese im Dialogforum Schiene Nord beschlossene Lösung zum Ausbau der vorhandenen Bestandsstrecken wird von den Kommunalpolitikern im Landkreis Harburg und den weiteren betroffenen Landkreisen an der A7 in vollem Umfang unterstützt“, versicherten parteiübergreifend in den vielen Wortbeiträgen der Landrat des Landkreis Harburg Rainer Rempe, die stellvertretende Landrätin aus dem Heidekreis Tatjana Bausch, die Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler, der Bundestagsabgeordneten Lars Klingbeil (übermittelt von Jan-Ole Witthöft), die Landtagsabgeordneten Andre Bock und Karl-Ludwig v. Danwitz, die Samtgemeindebürgermeister Olaf Muus und Wolfgang Krause aus Hanstedt und Salzhausen und der Samtgemeindebürgermeister aus Tostedt und Sprecher des Projektbeirates Dr. Peter Dörsam.
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